this post was submitted on 21 Jun 2025
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[–] toe@feddit.org 9 points 3 days ago (1 children)

Jeder soll selbst entscheiden, ob man selbst Kinder möchte. Sie bieten sehr viele schöne Momente im Leben, wie auch Unangenehmes. Keiner hat das Recht einem, gleich welchem Geschlechts, auf dieser persönlichen Ebene Vorwürfe oder Druck zu machen, falls man keine möchte oder ungewollt kinderlos bleibt.

Meiner persönlichen Erfahrung und Auffassung nach fehlen Kinderlosen Erfahrungen, um die positiven Seiten von eigenen Kindern wirklich bewerten zu können. Es ist, wie bei vielen Schritten im Leben. Vom ersten Schultag bis zum Ruhestand. Hat man die Erfahrung gemacht, steht man jedoch nicht mehr vor der Entscheidung. Man geht den Weg oder eben nicht. Es wird auch nie den richtigen Zeitpunkt für Kinder geben. In einigen Fällen gibt nur ein, zu spät. Der Rest ist der persönlich gestaltete Lebensweg.

Wenn ich den Text und die,Kommentare so lese, bleibt immer wieder der Aspekt "Gesellschaftlicher Druck". Hierzu vermisse ich die Perspektive, dass zwar kein Einzelner erwarten kann, dass man für Nachwuchs sorgt. Die Gesellschaft in ihrer aktuellen Organisation hat hierzu jedoch ein berechtigtes Interesse. Siehe z.B. den Effekt des fehlenden Nachwuchs der Boomer, in der Gesellschaft von in Deutschland Lebenden, auf das Rentensystem. Usw. Wie oder in welcher Form man dieser Verantwortung gerecht wird, sollte weiterhin jedem selbst überlassen sein. Die Verantwortung hierzu besteht jedoch für jedes Mitglied einer Gesellschaft.

Wichtig hierfür ist es jedoch den Begriff "Gesellschaft" bzw. Ihre verbindenden Aspekte einheitlichen zu betrachten (familiärer Klan, Staatsbürger, Menschheit, ...)

[–] mtoboggan@feddit.org 4 points 3 days ago (1 children)

Schön gesagt.

Meiner persönlichen Erfahrung und Auffassung nach fehlen Kinderlosen Erfahrungen, um die positiven Seiten von eigenen Kindern wirklich bewerten zu können.

Das wollte ich damals, als ich in einer Phase war, in der ich vehement keine Kinder wollte, nicht verstehen. Rückblickend mit zwei Kindern kann ich aber sagen, dass das absolut richtig und wichtig ist.

Man merkt bis ins hohe Alter in Gesprächen, aber vor allem beim Umgang mit Kindern deutlich, wenn Männer und Frauen kinderlos geblieben sind.

[–] polle@feddit.org 6 points 3 days ago (1 children)

Was würdest du meinen was man deutlich merkt wenn Menschen kinderlos geblieben sind?

[–] mtoboggan@feddit.org 4 points 2 days ago* (last edited 2 days ago)

Ich glaube, während man in jungen Jahren ohne Kinder stressfreier und unbeschwerter lebt, ist man mit Kindern im Alter (auch im hohen Alter) bei vielen Dingen gelassener. Ich will nicht sagen, dass Kinderlose egoistisch sind, aber (das klingt ja auch im Artikel an) sie sind weniger bereit, bei ihren Bedürfnissen zurückzustecken.

Richtig deutlich wird es aber, sobald Kinder irgendwie im Spiel sind. Die Interaktion mit Kindern wirkt (auch nachvollziehbar) unbeholfen und die meisten finden schwer auf die Ebene der Kinder.

Ist alles kein Vorwurf, und es gibt auch Leute, die als Onkel oder Tante von Anfang an total dabei sind und Bock drauf haben. Und ich erlebe häufig kinderlose Frauen (z.B. in der Nachbarschaft), die auch total liebevoll sein könnten. Das sind aber auch zu 90% die Frauen, die uns dann irgendwann erzählt haben, dass sie auch immer gerne Kinder gehabt hätten. Das finde ich auch immer richtig schön, weil sie die nachvollziehbare Trauer über diesen Umstand überwunden zu haben scheinen und nicht darüber versauert sind.