this post was submitted on 13 Jul 2025
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Das ist genau der Punkt der mich auch stört, wir haben jedes Jahr Rekordsteuereinnahmen, dennoch nimmt subjektiv die Qualität von Bildung, Versorgung und Gesellschaftlichen Angeboten immer weiter ab. Das kann man jetzt natürlich versuchen durch immer mehr Abgaben für alle zu lösen, was ja derzeit der Fall ist, oder man geht halt die strukturellen Probleme an.
"Rekordsteuereinnahmen" haben wir jedes Jahr, das ist die Folge von Wachstum. Das ist auch ein dummer, neoliberaler Kampfbegriff. Die Steuersätze sind historisch niedrig, vor allem bei hohen Einkommen. Schau' mal nach, wie Adenauer und Erhard "zugelangt" haben.
Historische Steuersätze
Spitzensteuersatz Einkommensteuer unter Adenauer: 95%Vermögensteuer: 0,75%
Sonderabgabe auf Vermögen: 50% einmalig
Danach folgte das Wirtschaftswunder, oh Wunder. Die angesprochene Leistungsschere kommt daher, dass die oberen 10.000 ihren Beitrag nicht mehr leisten. Einmal in Form von Steuern, die sie nicht mehr zahlen. Die andere Form, die du als gesunkenes Einkommen wahrnimmst (oder als Kaufkraftverlust), kommt daher, dass die Produktivitätszuwächse der letzten Jahrzehnte komplett von den Eignern abgeschöpft werden und nicht mehr mit den Arbeitnehmern geteilt wird, siehe
Dass die Steuereinnahmen steigen passiert ja zumindest teilweise einfach durch Inflation. Da steigen die Ausgaben aber genauso mit. Ich hab mit ein paar Minuten leider nichts gefunden, ob die inflationsbereinigten Steuereinnahmen wirklich steigen. Hat jemand eine Quelle?
Von 2019 bis 2024 scheinen sie eher leicht herunterzugehen, vor Allem wegen der Inflation.
VPI ist der Verbraucherpreisindex (relativ zu 2020), der Steuerindex ist genauso relativ zum gesamten Steueraufkommen in 2020 berechnet. Der Referenzpunkt ist unglücklich, weil das Steueraufkommen durch die Corona-Erholung besser aussieht als es ist. Vergleicht man mit 2019, was deutlich besser im Trend liegt, hat man für 2024 einen relativen VPI von 119,9 und ein Steueraufkommen von 118,7.
Über die letzten 14 Jahre betrachtet ist das Steueraufkommen von 2011 bis 2024 um 79% gestiegen, der VPI aber nur um 33%.
Inflation auch, aber v.a. steigen die Steuereinnahmen, weil die Wirtschaft wächst.
Seit 1999 bis 2024 sind die Steuereinnahmen von ca. 450 Mrd. auf ca. 950 Mrd. angestiegen, also eine Steigerung um 111%. Das BIP ist im selben Zeitraum von 2 Billion Euro auf 4,3 Billion gewachsen, also eine Steigerung um 115%, d.h., dass das Steueraufkommen also relativ gesunken ist.
Das Ergebnis kann man sich dann an der Staatsquote anschauen, die ist gesunken von 56,1% auf 52,7% in diesem Zeitraum, d.h. der Staat leistet anteilig weniger Ausgaben als früher. Was man ja auch jeden Tag erkennen kann, wenn mal wieder eine Brücke einstürzt, ein Schwimmbad zumacht oder irgendeine Daseinsfürsorge alternativlos privatisiert wird.
https://service.destatis.de/DE/vgr-monitor-deutschland/bip.html
Das Problem ist aber das klassische: 10€ in Verhinderung spart 100 € in Behandlung. Wir sparen unseren Staat zu Tode.
Dadurch das wir viele vorbeugende Maßnahmen einsparen, kommen dann in 10 Jahren die zehnfachen Kosten zur Behandlung des eiternden Problems auf uns zu. Und damit haben wir dann wieder noch höhere Kosten, weshalb wir noch mehr einsparen müssen, weshalb noch mehr....
Du verstehst denke ich, worauf ich hinaus will.
Stell dich mal nicht so an. Durch unsere Hohen Steuern können wir es uns erlauben, dass dein Chef quasi keine Steuern zahlen muss und es ihm gut geht. Firmenchefs sind auch eine Minderheit die geschützt werden muss.
/s