this post was submitted on 22 Jul 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

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founded 1 year ago
MODERATORS
 

Einarbeitungsangebot aufgenommen mit dem Ziel, Erfahrung zu sammeln und Einarbeitung abzuschließen. Dann nochmal entscheiden, wie es weiter geht.

Es werden reguläre Kontrollegespräche mit der PDL stattfinden. Diese Person verstehe ich nicht:

  1. Sie hat ein komisches Ritual: “schön, dass Sie hier sind”, sagt sie immer. Irgendwie erwartet sie, dass es mich freut, sie zu sehen. Habe ich überhaupt eine Wahl? Ist was ich beantworten möchte aber sie würdet sich beleidigt fühlen. Sie ist meine Chefin und wenn ich nicht gehe, ist klar, dass mir nichts Gutes passieren wird. Warum so viel Theater? Warum geht sie nicht direkt zur Sache? Ich gehe immer zur Sache, ich verschwende nicht ihre Zeit.

  2. Sie hat eine nervige Neigung, anonyme Anschuldigungen gegen mich zu äußern, ohne nach meiner Version der Geschichte zu fragen. Für mich das ist lächerlich, denn ich könnte genau das machen aber da ich der Untergebene bin, nichts Gutes mir passieren würde. Noch lächerlicher finde ich sagen müssen, dass ich mich nicht erinnere, dass das jemals stattgefunden hat, sogar die gleiche Antwort per E-Mail zu senden und ihre Anschuldigung sowie meine Antwort zu benennen.

Übrigens, soeben gelernt, warum solche Anschuldigungen nie schriftlich gegeben werden: Mit einer schriftlichen Anschuldigung von der Seite der PDL könnte ich zu einem Anwalt gehen.

  1. Wie ehrlich soll ich sein? Ich habe das Gefühl, 3 von der 6 Menschen, die mich einarbeiten sollten, kein Bock haben, was ich verstehe: Diese Menschen haben sein Arbeitspensum und dazu müssen sie mich einarbeiten, ohne dafür von seinem Arbeitspensum befreit zu werden oder extra bezahlt zu werden. Solche Arbeitsbedingungen würde ich auch ablehnen. Was ich nicht möchte ist, dass diese Mitarbeiter Ärger bekommen, denn letzendlich es nicht ihre Schuld ist. Es gibt sowieso kein Einarbeitungskonzept oder -faden.

Ich lerne sowieso, denn wo ich bin es kompetente Menschen gibt, nicht unbedingt meine Anleiter. In der Regel sie sind diese kompetente Menschen bereit, mir Sachen zu erklären. Was ich nicht verstehe ist, warum ich mich an meinen Anleiter begrenzen soll, denn andere Menschen noch besser und erfahrener sind. Das Thema habe ich schon mit meiner PDL gesprochen. Im Gespräch lehnte sie eine Änderung der Anleiter/innen ab. Fragen stelle ich an den guten immer noch.

top 7 comments
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[–] FuyuhikoDate@feddit.org 1 points 3 days ago

Sprechen wir erstmal den Elefanten im Raum an: deine Unsicherheit. Bloß weil du nicht neurotypisch bist, heißt es nicht das du weißt wie man mit neurotypischen Menschenn umgehen kannst. Vlt hast du einfach nur ein Arschloch vor dir sitzen.

Und da kann man gleich zu deinem Problem kommen / n Beispiel nennen "schön das sie hier sind" als regelmäßige Begrüßung finde ich sehr sehr komisch...

Du musst dich nicht freien auf Arbeit zu sein. Wir suchen es uns (weitesgehend) aus einen Job auszuüben. Jeden Tag dort hin zu gehen muss nicht "schön" sein (kann es, muss es aber nicht) einfach nur bei sowas nicken oder mit guten morgen zurück grüßen. Für mich klingt das so als würde wer versuchen eine "positive Atmosphäre" zu erzwingen.

Was die anschuldigungen angeht haben die anderen schon genug gesagt was ich nur bestätigen kann. Nachfragen. Meinen sie mich damit? Gibt es ein konkretes Problem? Der Punkt anonyme Anschuldigungen durch vorgesetzte ist immer sehr schwierig... Aber ich sag bei sowas immer "hör auf dein Bauchgefühl" wenn du der Meinung bist du bist gemeint stimmt es meistens leider... Will die Vorgesetzte Person nicht drauf eingehen, hast du einen weiteren Arschloch Indikator und somit einen 2ten (massiven) red flag und ich sag dir jetzt schon du wirst da nicht lange glücklich, denn solche Arbeitsumfelder sind nicht die Norm.

In meinem vorherigen Job wusste niemand das ich Neurodivers bin. In meinem jetzigen habe ich es nach einem Monat meinem Vorgesetzten gesagt. Er har so cool reagiert das ich als er weg war erstmal aufs Klo ging und geweint hatte (es war sehr überrahschend...)

Zum 3) das ist übrigens eine wichtige Lektion und du solltest daraus den Schluss ziehen 'chef ist nicht gleich "die Vertrauensperson"' denn vieles was einem Vorgesetzte gerne sagen oder versuchen weiß zu mschen, ist gerne mal Arbeitsrechtlicher Bullshit. Beispiel: mein letzter Vorgesetzter wollte das ich bei bestimmten Problemen zuerst mit ihm rede, bevor ich es den Personalrat weitertrage.. (Absolutes NoGo so ne Aussage und ja auch da bin ich traurig das er mir das nie per mail schrieb 😉) Zu deinen Kollegen die "kein Bock" haben mit Verständnis reagieren:

Ja wir haben nur x Stunden am Tag aber ich muss auch mal was lernen. Wenn deine Arbeit deswegen hinten runter fällt ist es nicht dein Problem sondern die des Vorgesetzten, das er schlecht Plant / wir zu wenig Leute haben. Jede Minute gute Einarbeitung bedeutet später mehr Zeit für uns alle, denn dadurch kann ich später besser unterstützen. Es ist nicht unsere Firma, wir sind nicht dafür verantwortlich wenn Dinge zu langsam passieren, sondern das wir einen guten Job gemeinsam machen... Chefetage fährt 2 Porsche aber kein Geld haben um Kollegen richtig einzuarbeiten... Da ist doch was faul... Und und und...

Es ist wichtig seine Kolleg*innen realisieren zu lassen das ihr im selben Boot sitzt und chef / Vorgesetzte leider selten der Freund sind, besonders wenn vorgesetzte versuchenneinen Keil zwischen Neulingen und Kollegen treiben wollen...

[–] Tudsamfa@lemmy.world 6 points 5 days ago

Keine Ahnung über den anderen Kram, meine Vorgesetzten habe ich eventuell einmal gesehen und seitdem duzt man sich in E-mails.

Was aber "Schön, dass Sie hier sind" angeht: Das ist eine nichtssagende Floskel, ja. Genauso wie "Hallo", was ja auch nur aussagt, dass man sich gesehen und wiedererkannt hat. Als ob das durch Blickkontakt und daruffolgendes Lächeln nicht schon klar wäre. Oder "Tschüss", ist ja im Grunde auch Zeitverschwendung, geh einfach weg wenn man nichts mehr zu sagen hat (tue das nicht, war ein Scherz, hat seinen Sinn). Floskeln sind halt mehr als nur die gesprochenen Wörter.

"Schön, dass Sie hier sind" soll einfach die Stimmung des Meetings vorgeben, als Gegensatz zu einem "Wir müssen Reden".

Natürlich hat Tom Scott ein 5 minuten Einführvideo über das Thema in Englisch, wenn man will.

[–] bremen15@feddit.org 4 points 5 days ago

Dass deine offiziellen Einarbeiter nicht ausgetauscht werden, könnte an den sozialen Spielregeln liegen. Vielleicht wäre es ein Affront, sie auszutauschen. Vielleicht grenzen sich die kompetenten Mitarbeiter stärker ab und sagen der Chefin, dass sie genug zu tun haben und keinen Bock haben, dich für die Periode an der Backe zu haben, und die Lustlosen, die es offiziell machen, nicht? Man weiß es nicht, und du wirst es vielleicht auch erst nach einer Weile erfahren.

Zu deiner Hauptfrage: Wie meistern wir Neurotypischen Vorgesetzten-Gespräche? Auch nicht doll. Kommt hart auf den Vorgesetzten und die Tagesform an.

[–] squaresinger@lemmy.world 1 points 4 days ago
  1. Das ist smalltalk. Einfach mitlabern, hat kaum eine Bedeutung über Freundlichkeit hinaus. Ist wie wenn man zur Begrüßung einen "guten Morgen" wünscht. Da braucht man auch nicht mit dem Gandalf-Zitat^1 kommen, sondern sagt einfach "Guten Morgen" zurück. Oder in diesem Fall "Freut mich auch"
  2. Das ist ein Power Play. Machen schlechte Führungskräfte gerne. Dadurch, dass die Anschuldigung anonym ist, wirkt sie "breiter". Dann ist es ggf nicht mehr "Peter beschwert sich andauernd über dich" sondern "Das Team beschwert sich über dich" oder "Es gibt andauernd Beschwerden aus dem Team über dich". Das lässt die Beschwerde größer wirken als sie ist und wird zur Manipulation verwendet. Wenn du dir sicher bist wer es ist, dann sprich es konkret an: "Anonyme Beschwerde heißt, dass Peter sich beschwert hat, oder?"
  3. Ehrlich kann man sein, aber ehrlich und beleidigend sind zwei unterschiedliche Dinge. "Peter ist ein fetter, fauler Sack, der sich keinen Strich drum kümmert seine Aufgaben als Anleiter wahrzunehmen und inkompetent ist er auch noch" ist nicht ehrlich sondern beleidigend. "Ich habe meine Schwierigkeiten mit Peter. Er hat meist wichtigeres zu tun als mich anzuleiten und oft bekomme ich deswegen keine Anleitung von ihm. Zum Beispiel gestern, da hätte ich X von ihm gebraucht, aber er hat Y zu mir gesagt."

Bleib konkret und sachlich und halte alles Bewertende raus. Objektivität ist ehrlich, Bewertungen sind nicht ehrlich sondern deine Meinung. Und deine Meinung ist subjektiv und nicht unfehlbar. Du bist kein Roboter, der unfehlbar absolute Wahrheit erkennen kann. (Ganz abgesehen davon, dass selbst KI das wirklich nicht kann.)

^1 Wie meinen Sie das? Wünschen Sie mir einen Guten Morgen, oder meinen Sie, dass es ein schöner Morgen ist, egal, was wir wünschen;oder dass sei an diesem Morgen alles schön und gut finden, oder dass man an diesem Morgen gut oder schön sein muss?

[–] the_wiz@feddit.org 3 points 5 days ago (1 children)

Ich habe zwar keine Ahnung ob ich neurotypisch bin (hey, ich bin ITler), aber ich will es doch mal versuchen:

Zu 1: Das ist Smalltalk, einfach ignorieren, freundlich Lächeln nicken und zur Sache kommen.

Zu 2: Du sagst es sind anonyme Anschuldigungen gegen dich, kannst du sicher sein, dass sie sich wirklich auf dich bezieht? Gerne einfach mal nachfragen wie du eine Aussage verstehen sollt. "Beziehen Sie sich gerade auf mich und meinen Arbeitsbereich?", "Könnten Sie die Kritik präzisieren?" oder je nach Eskalationsstufe auch "Darf ich Sie darum bitten diese Anschuldigung in Schriftform zu wiederholen?" (dann ist aber in der Regel schon mehr im Busch).

Zu 3: Seit meiner Zeit bei der BW bin ich dazu übergegangen absolut ehrlich und direkt zu sein. Finde ich etwas kacke sage ich das auch geradeheraus... wenn ich Scheiße gebaut habe stehe ich dazu. Es ist komplett legitim anzusprechen, dass du dich nicht adäquat eingearbeitet fühlst. Ich habe die Erfahrung gemacht das es eh keine Freude macht länger in einer Firma zu arbeiten die mit ehrlichen und direkten Aussagen nicht klar kommt.

[–] Mora@pawb.social 4 points 5 days ago

keine Ahnung ob ich neurotypisch bin (hey, ich bin ITler)

Statistisch sieht es da nicht gut aus😆

[–] BigShammy80@feddit.org 2 points 5 days ago

Sie hat eine nervige Neigung, anonyme Anschuldigungen gegen mich zu äußern

Konkrete Fälle fordern, sonst ist das alles nur leeres Geschwätz

Ich lerne sowieso, denn wo ich bin es kompetente Menschen gibt, nicht unbedingt meine Anleiter

Da diese kompetenten Menschen eben das Geld verdienen. Die werden dir vermutlich eher die nicht so produktiven Menschen als Anleiter hingestellt haben

Seit meiner Zeit bei der BW bin ich dazu übergegangen absolut ehrlich und direkt zu sein

Das ist eindeutig der richtige Weg, ABER die meisten Vorgesetzten hören das nicht gerne, da es sie oft selbst betrifft.

Aber man sollte grundsätzlich aufhören, die Vorgesetzten als "Götter" zu sehen. Das sind auch nur Mitarbeiter und haben eine Aufgabe. Auch wenn sich manche gern als "besser als andere" sehen.