this post was submitted on 25 Jul 2025
93 points (94.3% liked)

DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz

4151 readers
290 users here now

Das Sammelbecken auf feddit.org für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

___

Aus gegebenem Anlass werden Posts zum Thema Palästina / Israel hier auf Dach gelöscht. Dasselbe gilt zurzeit für Wahlumfragen al´a Sonntagsumfrage.
___

Einsteigertipps für Neue gibt es hier.
___

Eine ausführliche Sidebar mit den Serverregeln usw. findet ihr auf der Startseite von feddit.org

___

founded 1 year ago
MODERATORS
 

Auch wenn das Quorum erreicht wurde, da geht vielleicht noch mehr.

top 50 comments
sorted by: hot top controversial new old
[–] jenesaisquoi@feddit.org 22 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Was zum Fick bin ich Lesend? Deutschland hat keine Vermögenssteuer? Wie asi ist das denn! Vor allem bei gefühlt 50% Einkommenssteuer!

In der Schweiz zahlt man je nach Kanton bereits ab 100'000 CHF progressive Vermögenssteuern.

[–] Akrenion@slrpnk.net 27 points 1 week ago (2 children)

Es gibt eine Vermögenssteuer auch so erwähnt im Grundgesetz. Der Staat weigert sich nur diese zu sammeln, also ist sie ausgesetzt.

load more comments (2 replies)
[–] 486@lemmy.world 13 points 1 week ago (6 children)

Mal von den grundsätzlichen Problemen einer Vermögenssteuer abgesehen (Was zählt alles dazu? Bewertet man dann regelmäßig die Immobilien und Sachwerte von allen neu?) ist eine Million Euro lächerlich wenig. Damit wird man selbst Leute die eine Vermögenssteuer grundsätzlich positiv sehen, davon abschrecken.

[–] 5ibelius9insterberg@feddit.org 23 points 1 week ago (63 children)

Ich meine, es geht darum, denn Vermögensteil über einer Million zu besteuern. Wer grade eben Millionär ist, hat also eher wenig zu befürchten.

[–] brainwashed@feddit.org 5 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (1 children)

Nichts zu befürchten, außer die Inflation. Herr Müller, Sie sind zwar real ärmer geworden aber bitte hier wieder ihre 1 %, weil nominal ist da ja viel dazu gekommen.

[–] hikaru755@lemmy.world 4 points 1 week ago

Wie bei allen Gesetzen die absolute monetäre Grenzen setzen sollte eine automatische Inflationsanpassung eingebaut sein, dann wäre zumindest das schonmal ein non-issue

load more comments (62 replies)
[–] kossa@feddit.org 16 points 1 week ago (2 children)

Ich verstehe nicht, warum diese Immobilienbewertung immer als so eine große Hürde gesehen wird?! Bei der Grundsteuer ist das doch auch kein Problem. Funnily enough wurde die alte Grundsteuer ja mit einer ähnlichen Begründung wie damals die Vermögensteuer vom BVerfG kassiert. Aber bei der Grundsteuer fand man dann auf magische Weise eine Lösung, die Vermögensteuer (die dem Staat über viele Jahrzehnte gut gedient hatte) musste man leider, leider aussetzen.

Firmenwerte lassen sich ja auch relativ simpel berechnen, wenn einem gar nichts besseres einfällt nimmt man halt eine crazy Formel, in der das Eigenkapital der Firma herangezogen wird.

Schwieriger wird es dann bspw. bei Kunstwerken, aber wer da nennenswert sammelt, den kann man auch mit speziellen Gutachten für die Steuererklärung belegen.

Gibt laut dieser Liste 2,6 Mio. Vermögensmillionäre in D (in Dollar, also eigentlich noch n bissi weniger). So wie Vermögensverteilung üblicherweise funktioniert "krebsen" die meisten wahrscheinlich an der Millionenmarke, sind also von einer Steuer kaum betroffen, weil sie nur knapp über dem Freibetrag liegen. Weitere viele leben dann in Ehe, wo die Freibeträge addiert werden, die sind dann auch nicht so schnell betroffen.

1 Mio. ist also nicht "lächerlich wenig".

[–] 486@lemmy.world 5 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (2 children)

Funnily enough wurde die alte Grundsteuer ja mit einer ähnlichen Begründung wie damals die Vermögensteuer vom BVerfG kassiert. Aber bei der Grundsteuer fand man dann auf magische Weise eine Lösung

Das zeigt doch grade, dass das alles andere als einfach ist. Auch bei der neuen Grundsteuer gibt es ja viel zu kritisieren. Es ist keineswegs klar, dass das alles fair ist.

1 Mio. ist also nicht “lächerlich wenig”.

Doch ist es durchaus. Alleine ein gewöhnliches Wohnhaus kommt heutzutage schnell in diese Region und damit sind die Leute die darin wohnen nicht notwendigerweise reich.

Schwieriger wird es dann bspw. bei Kunstwerken, aber wer da nennenswert sammelt, den kann man auch mit speziellen Gutachten für die Steuererklärung belegen.

Kunstwerke, Rolex-Uhren, Schmuck, Fahrzeuge. Da muss man schon viel Privatsphäre opfern, um sowas zu realisieren. Das ganze betrifft ja keineswegs nur "die Reichen". Jeder müsste durchleuchtet werden, könnte ja schließlich jeder wertvolle Kunstwerke im Keller lagern.

So wie Vermögensverteilung üblicherweise funktioniert “krebsen” die meisten wahrscheinlich an der Millionenmarke, sind also von einer Steuer kaum betroffen, weil sie nur knapp über dem Freibetrag liegen.

Das macht die Forderung nach einer Vermögenssteuer ab 1 Mio. € ja noch absurder. Den ganzen Aufwand treiben für so gut wie nichts? Ist ja nicht so , dass es noch nicht genug Bürokratie gäbe… Mal ganz davon abgesehen, dass so eine Forderung komplett dagegen arbeitet, dass Menschen Vermögen für das Alter aufbauen. Dass das heutzutage erforderlich ist, sollte wohl inzwischen jeder mitbekommen haben.

[–] kossa@feddit.org 9 points 1 week ago (5 children)

Das zeigt doch grade, dass das alles andere als einfach ist. Auch bei der neuen Grundsteuer gibt es ja viel zu kritisieren. Es ist keineswegs klar, dass das alles fair ist

Ja, kann man so sehen. Man kann aber auch sagen "die Urteile des BVerfG sind konsistent, für die Grundsteuer haben wir eine Lösung gefunden, also finden wir auch eine für die Vermögensteuer

Alleine ein gewöhnliches Wohnhaus kommt heutzutage schnell in diese Region

Ich weiß nicht, woher dieses Märchen kommt. Die Immobilienpreise sind wild, keine Frage, aber keiner wohnt - schwuppsdiwupps - im Millionenhaus. Die aktuellsten Werte von 2018 sagen, dass 1,5% der Haushalte Immobilien von über 1 Mio. Euro Wert besitzen. Das sind nicht die mittellosen Omas, die in ihrem Häuschen auf dem Land vereinsamen und verarmen. Und wenn man Sonderregeln bräuchte, kann man ja immer noch die Grundsteuer senken, damit die arme mittellose Oma im Millionen-Häuschen nicht noch mehr verarmt. Wenn man hier nämlich Gerechtigkeit ins Spiel bringt, ist es ja ungerechter, dass Oma in ihrer Bruchbude Grundsteuer zahlt, oder der random Wohnwagen-Bewohner auf seinem Gartengrundstück, als Millionäre?!

Jeder müsste durchleuchtet werden

Muss ja schrecklich gewesen sein in der BRD von 1949 - 1997. Da war die Stasi nichts dagegen. Jeder wurde durchleuchtet, um die Vermögensteuer richtig zu erheben. Tell you what: wir müssen auch bei anderen Steuerarten jeden aufs kleinste Detail genauestens durchleuchten. Oder wir sagen aber, wie bei anderen Steuerarten auch: passt schon. Wenn Barvermögen, Immobilienvermögen und Firmenvermögen erfasst sind, dann bleiben ein paar Sonderfälle übrig. Dafür gibt es eine Steuerfahndung, die stichprobenartig prüft, und wir setzen darauf, dass das als Abschreckung reicht. So wie bei allen anderen Steuern auch. Ich meine, die Schweiz, Norwegen, Frankreich und Spanien erheben Vermögensteuern. Das sind alles keine dystopischen Staaten, in denen 3x im Jahr die Polizei deine Türen eintritt, um nach versteckten Uhren zu fahnden.

Den ganzen Aufwand treiben für so gut wie nichts?

Naja, so funktionieren progressive Steuern halt? Wenn ich 3 Euro mehr verdiene als der Freibetrag, dann muss ich trotzdem meine Einkommensteuer darauf zahlen. Kann ich auch nicht sagen "ist so gut wie nichts, deswegen lasse ich das besser bleiben". Irgendwo fängt das halt an. Ich meine, ich bin jetzt auch nicht mit der 1 Mio. Grenze verheiratet. Was meinst du denn, wäre eine gute Grenze?

dass Menschen Vermögen für das Alter aufbauen

Ja, aber die allermeisten erreichen halt die Millionengrenze niemals. Also ist auch der Großteil der Altersvorsorge sicher vor den gierigen Griffeln des Staates, und niemand braucht sich ernsthaft zu sorgen.

load more comments (5 replies)
[–] golli@sopuli.xyz 6 points 1 week ago* (last edited 1 week ago)

Das sehe ich ganz genauso.

Wer 1mio Vermögen hat ist zwar extrem priviligiert im Vergleich zu vielen anderen, die praktisch keines haben,es ist aber wie von dir erwähnt in manchen Gegenden schon mit einenem Eigenheim zu erreichen (auch wenn man bedenken muss, dass Ehepaare z.B. 2mio Freibetrag hätten). Würde die Grenze hier gezogen, dann wäre der Kreis der Betroffenen, die nur knapp darüber liegen, relativ hoch. Viel Aufwand (und Widerstand gegen die Einführung) für wenig mehr Einnahmen. edit: man könnte vllt sagen das in dieser Größenordnung das Vermögen in der Regel tatsächlich noch für die Basics aktiv genutzt wird

Meiner Meinung nach sollte die erste Grenze irgendwo bei 3-5mio (inflationsangepasst) gezogen werden. Ab da hat man soviel Vermögen, dass die Rendite allein als Einkommen ausreichen kann. Ich denke wenn man diese Schwelle überschreitet wäre es ok auf weiteres Vermögen eine Abgabe zu Zahlen. Wobei man eventuell trotzdem nochmal eine weitere Abstufung bei 50-100mio oder 1mrd bräuchte, da es sich hierbei nochmal um ganz andere Stratosphären handeln würde, welche auch ganz andere Gestalltungsmöglichkeiten zur Investitions- und Steuergestaltung erlauben. Womit man eventuell nocheinmal einen höheren Vermögenssteuersatz begründen könnte.

Bevor das alles passiert sollte man aber einfach mal Ausnahmen im Erbrecht für Immobilien (steuerfrei ab 300 Wohnungen) und Betriebsvermögen (ErbStG § 28a, der nach Bedarfsprüfung die steuer für Vermögen über 26mio komplett erlassen kann) abschaffen bzw anzupassen. E.g. dass bei Betrieben Anteile an den Staat gehen, die später wieder abgelöst werden können, wodurch man die Idee Familienunternehmen nicht aufzuspalten beibehalten könnte.

[–] copacetic@discuss.tchncs.de 4 points 1 week ago (5 children)

Die Grundsteuer ist doch eigentlich eine Vermögenssteuer nur eben begrenzt auf Grundbesitz. Die würde bei einer allgemeinen Vermögenssteuer dann wohl verschwinden.

load more comments (5 replies)
[–] baleanar@discuss.tchncs.de 7 points 1 week ago (7 children)

Ein Prozent. Ein mickriger Prozent. Das ist dir schon zu viel oder was?

Und deine Frage "was gehört denn zu Vermögen", das wird sich doch rausstellen.

Natürlich muss die Vermögenssteuer durchdacht werden aber sich sofort quer zu stellen und dagegen zu sein ist lachhaft. Du könntest stattdessen die Frage stellen, selbst nachdenken und ein paar Ansätze reinbringen. Zum Beispiel:

Ein Problem der Vermögenssteuer die zu lösen wäre ist die Versteuerung von wertvollen Immobilien die Geldarmen menschen gehören. Menschen sollten nicht aus ihrer Bleibe ausziehen müssen und diese verkaufen um Steuern bezahlen zu können. Dieses Problem sollte zudem auch nicht pauschal damit gelöst werden dass die Vermögenssteuer ausgesetzt wird wenn nicht genug Geld auf den Girokonto steht. Es könnte ein Schlupfloch entstehen womit wohlhabende einen Minimalbetrag auf dem Girokonto halten und als "arm" gelten aber doch vielvermögend sind.

Eine mögliche Lösung könnte es sein die Art der Vermögen zu unterteilen damit lebensnotwendige Vermögen nicht dafür benutzt werden sollen um die Steuer zu bezahlen. Ein Haus ist zum Beispiel lebensnotwendig und sollte man ein einziges Haus haben und wenig Geld, dann könnte die Vermögenssteuer ausgesetzt werden. Im Gegenzug, wenn mehrere Häuser im Besitz sind, könnte ein Haus dafür verkauft werden. Dasselbe gilt für Anteile: wertvolle Anteile die einen Wert über 1 Million haben können dafür verkauft werden und die Steuer wird nicht ausgesetzt.

Jetzt würde ich mal gerne eine Gedanken dazu haben was Vermögen sein könnte und welche Schlupflöcher es geben könnte.

load more comments (7 replies)
[–] brainwashed@feddit.org 7 points 1 week ago (3 children)

Es ist zu wenig. Doppeltes Lebensmedian Einkommen inflationsbereinigt, wäre ein Anfangspunkt.

load more comments (3 replies)
load more comments (2 replies)
[–] copacetic@discuss.tchncs.de 11 points 1 week ago (2 children)

Ich finde eine Vermögenssteuer prinzipiell ok selbst bei 1Mio-Grenze.

Vielleicht ein Ticken höher mit dem Gedanken: 1Mio bei optimistischen 5% Rendite p.a. sind 50k Jahreseinkommen. Der Durchschnittsdeutsche hat ein Bruttoeinkommen von 55608 im Jahr. Deswegen ist man mit 1Mio Vermögen nicht reich. Aber man würde sowieso über Pauschalen, Freibeträge, etc reden, deswegen von mir aus auch erstmal 1Mio als Anker.

Das wichtigere Argument: Ich halte eine Erhöhung der Erbschaftssteuer für viel realistischer und einfacher. Deswegen würde ich lieber da mehr Druck sehen als bei der Vermögenssteuer.

[–] golli@sopuli.xyz 9 points 1 week ago (1 children)

Ich habe es schon weiter unten geschrieben, aber ich halte 1mio aus mehreren Gründen für zu niedrig. Ich wäre eher für 3-5mio mit weiteren Abstufungen für wirklich Superreiche mit 100mio+ oder 1mrd. Stimme dir aber 100% mit der Erbschaftssteuer zu.

  • Gerade aufgrund regionaler Haus-/Grundstückspreise wären überraschend viele betroffen. Dadurch erhöht man den Widerstand gegen eine Einführung signifikant.

  • Ich kann mir vorstellen, dass es sich bei 1mio noch um eine Größenordnung handelt bei der sich viele knapp darüber/darunter befinden und auch eventuell öfter rein- oder herausfallen. Dies würde zu einem erheblichen Mehraufwand in der Prüfung führen. Im Vergleich dazu denke ich, dass jemand der z.b. 3-5mio knackt leichter einzuordnen ist. Das kommt dann entweder aus einer klar abzugrenzen Erbschaft, es gibt einen Betrieb oder es sind signifikante Einkommensströme zu erkennen.

  • Bei 1mio Vermögen handelt es sich mMn in der Regel noch um tatsächlich aktiv privat genutztes Vermögen, welches für Grundbedürfnisse des Lebens genutzt wird. Zum Beispiel das Eigenheim, ein kleines Gewerbe in dem man selbst arbeitet, eine einzelne Mietwohnung oder ein Aktien-Depot, welches den tatsächlichen Hauptbestandteil der Altersvorsorge darstellt.

load more comments (1 replies)
[–] brainwashed@feddit.org 4 points 1 week ago* (last edited 1 week ago) (2 children)

Wenn wir wegen nicht realisierter Gewinnen Vermögenssteuer erheben sollte es konsequenterweise für nicht realisierte Verluste Steuer Abschreibungen geben. Nicht jeder ist 100% in Aktien investiert.

load more comments (2 replies)
[–] plyth@feddit.org 4 points 1 week ago (4 children)

Kalte Progression. In wenigen Jahren wird jeder eine Million Euro besitzen und die Grenze wird nicht angepasst werden. Die Grenze muss anders festgelegt werden.

[–] LH0ezVT@sh.itjust.works 9 points 1 week ago (1 children)

Jo, dann passen wir die doch an. Sollten wir eh bei Freigrenzen generell machen.

load more comments (1 replies)
[–] Vizzerdrix@lemmy.world 8 points 1 week ago

Finde ich ehrlich gesagt illusorisch. Das Medianvermögen in Deutschland sind je nach Berechnung irgendwie 50-100.000€ siehe Wikipedia . Von einer Millionen, die dann "jeder" besitzt, sind wir extrem weit entfernt. Und selbst wenn es so wäre, ist es ja ein Freibetrag. Wenn du 1.100.100€ hättest, würdest du auf 100.000€ davon 1% zahlen, also 1.000€ im Jahr. Ist schon ein Sümmchen, aber du hättest halt auch 1.000.000€ mehr Vermögen als 50% der Deutschen. Ist absolut zumutbar. So schnell ändert da die kalte Progression auch nichts massiv dran.

[–] zaphod@sopuli.xyz 4 points 1 week ago (4 children)

Wie kommst du auf die Idee? Der Grundfreibetrag bei der Einkommenssteuer wird auch angepasst.

load more comments (4 replies)
load more comments (1 replies)
load more comments
view more: next ›