this post was submitted on 21 Aug 2025
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Deutschland

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[–] massi1008@lemmy.world 14 points 6 days ago (2 children)

Ziemlich peinlich für eine so große Messe. Man könnte meinen, dass die genug Geld hätten um sich zuverlässige Subunternehmen zu holen.

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 20 points 6 days ago* (last edited 6 days ago) (4 children)

Das ist leider ein größeres Problem, auf das die Messe selber wahrscheinlich gar nicht so viel Einfluss hat. Der Veranstalter beauftragt eine Firma, die dann wiederum Subunternehmen beauftragen um das nötige Personal ranzuschaffen, die dann unter Umständen selber wieder Subunternehmen beauftragen. Das ist ganz normale Praxis in der Branche.
Ich selber habe auch ein paar Jahre im Sicherheitsdienst gearbeitet und bei Großevents laufen so viele verschiedene Firmen rum, das glaubst du nicht. Beauftragt vom Veranstalter selber ist dabei aber für gewöhnlich nur eine.
Das Spiel spielen auch die Branchengrößen wie Securitas, Kötter oder Wisag mit (nicht nur mit, das sind die größten Spieler). Du kannst dem als Veranstalter einer Großveranstaltung kaum entgehen.

Dazu kommt, dass Sicherheitsmitarbeitende seltenst ausgebildet werden oder ihre Rechte als Angestellte kennen.

[–] Saleh@feddit.org 4 points 6 days ago (1 children)

Das System wurde mit der Verheißung von "Effizienz" und "Wettbewerb" aber auch entsprechend aufgebaut und wird von den Firmen, die Securitas, WISAG & co. beauftragen, mitgetragen.

Ich verstehe bis heute nicht, warum Firmen, deren Standorte locker Vollzeit 10 Menschen für Facility-Management und Reinigung brauchen, diese an WISAG & co. auslagern. Wenn dann statt zehn bekannten Vollzeitmitarbeitys im jahr 100 verschiedene Teilzeitkräfte Zugang zu allen möglichen Bereichen haben, ist das bzgl. Sicherheit und Industriespionage ein Alptraum.

An meiner Uni wurde vor ein paar Jahren über die Ferien in einem Studierendencafé der Safe aufgebrochen und es fehlte an jeglichen Einbruchsspruchen. Da der Schlüssel nur beim Pförtner gegen Ausweis und auf Basis der Schlüsselliste abgeholt werden kann, muss jemand von der Sicherheitsfirma das gemacht haben. Auch hier könnte bei der Größe der Standorte locker eine eigene Abteilung der Univerwaltung Mitarbeitys fest anstellen.

[–] kossa@feddit.org 4 points 6 days ago

Das hat viel mit Buchhaltungsshit zu tun. Deswegen haben sich auch Abos überall so durchgesetzt, weil das buchhalterisch viel einfacher für Firmen ist, auch wenn die Kosten in Summe höher sind: eine Dienstleistung bezahlt man einfach nach Rechnung und hat hintenraus nur Umsatzsteuerkrempel. Den hat man aber eh, weil man immer Rechnungen hat. Schon für große Investitionen geht es dann mit Abschreibungen los. Bei Personal selbst beschäftigen hat man den ganzen Personalbums und das Ausfallrisiko.

Finde ich auch komplett dumm, aber das ist die treibende Logik dahinter. Plus natürlich dann auch Tarifverträge unterlaufen etc.

[–] philpo@feddit.org 2 points 5 days ago

Jein,es muss nicht so sein. War früher nen Zeit lang selber bei einer der größten Messen des Landes im Rahmen eines Subunternehmers aktiv. Da war es ganz einfach: Man hat die Sicherheitsdienstleistungen fix ausgeschrieben, hat hierbei vorgeschrieben, dass die Auftragnehmer maximal 3 Subunternehmer mit Prozentsatz X einsetzen dürfen&diese keine Subunternehmer einsetzen dürfen.

Standbewachung wurde nur als Leistung dieser Firmen angeboten, die eigentlichen Messeausrichter hatten sich danach zu richten,war halt Teil des Vertragswerks,genauso wie der Sanitätsdienst,die Brandwachen,etc.

Geht alles. Kostet halt nur ein paar Euro mehr. Nicht mal viel. Aber Rendite und so.

[–] starchylemming@lemmy.world 3 points 6 days ago (2 children)

Teilweise sind die Leute die in der sicherheit arbeiten selbst das Sicherheitsrisiko

da wird ja null ausgesiebt und echt jeder letzte Depp genommen

[–] trollercoaster@sh.itjust.works 1 points 6 days ago* (last edited 5 days ago)

Nicht einfach jeder Depp, sehr beliebt sind Nazis mit Vorstrafen wegen Körperverletzung.

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 1 points 6 days ago (1 children)

Das kannst du so halt echt nicht sagen. Die meisten Sicherheitsmitarbeitenden gerade im Veranstaltungsbereich werden da halt vom Amt hingeschoben. Ohne Ausbildung, ggf. ohne Sprachkurse oder sonstwas, gegebenenfalls unter (indirekter, unterschwelliger oder auch nur wahrgenommener) Androhung von Sanktionen. Und dann kommen die da an, kriegen bestenfalls eine kurze Einweisung, die sie unter Umständen auch kaum verstehen, und "dürfen" dann arbeiten.

[–] starchylemming@lemmy.world 3 points 6 days ago (2 children)

ja vielleicht kann man das netter auch sagen, aber im weitesten Sinne ist das ja dann tatsächlich der letzte Depp

ja im Arbeitsamt geht echt vieles so extrem Falsch. Nette Kompetente Leute sind dort was besonderes. Das verkackte System unterdrückt das verhalten glaub ich

Die Ausbeuter Zeitarbeitsfirmen sollte man meiner Meinung nach alle Schließen. Is eh alles nur Umgehung vom Sozialsystem oder Steuerbetrug

stattdessen arbeitet das Arbeitsamt denen zu

Die Ausbeuter Zeitarbeitsfirmen sollte man meiner Meinung nach alle Schließen. Is eh alles nur Umgehung vom Sozialsystem oder Steuerbetrug

Leih- und Zeitarbeit war in Deutschland früher verboten. Dann kam die Regierung Schröder/Fischer (Rot/Grün) mit der "Agenda 2010" und hat das legalisiert.

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 1 points 6 days ago

ja vielleicht kann man das netter auch sagen, aber im weitesten Sinne ist das ja dann tatsächlich der letzte Depp

Vielleicht kann man Menschen in den untersten sozioökonomischen Schichten auch einfach mal nicht als Deppen bezeichnen. Man landet schließlich nicht in so prekären Verhältnissen, weil man weniger intelligent ist.

[–] AAA@feddit.org 1 points 6 days ago (1 children)

Das ist leider ein größeres Problem, auf das die Messe selber wahrscheinlich gar nicht so viel Einfluss hat.

Sie "wollen" keinen Einfluss darauf nehmen. Sie könnten sehr wohl die Vorgabe machen, dass die beauftragte Firma keine Subunternehmen etc beauftragen darf.

Es sind nur alle OK damit wie es jetzt läuft.

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 3 points 6 days ago

Jain. Ja, Großveranstaltern ist es oft egal, was da abgeht solange sie zahlenmäßig auf die behördlichen Vorgaben kommen. Andererseits ist es leider auch so, dass wenn einer mal auf die Idee käme und es in die Vorgaben schreiben würde, wahrscheinlich keinen Auftragnehmer finden würde, der ohne Subunterehmer auf die nötige Personalstärke käme.

Wenn die Veranstaltungsbranche etwas daran ändern wollen würde, müsste sie die Sicherheitsbranche und/oder Aufsichtsbehörden/Politik mit ins Boot holen oder es müssten alle großen Veranstalter zusammenarbeiten und gemeinsam Druck ausüben. Was sie nicht funktionieren würde weil irgendwer der steigenden Kosten wegen querschießen würde.
Es sind übrigens auch nicht nur Veranstaltungen, die das betrifft. Das ist auch ein Problem bei Objektschutz oder Baustellenbewachung etc.

[–] Plagiatus@lemmy.world 6 points 6 days ago

Weiß ich jetzt ehrlicherweise nicht ob das die Schuld der Messe ist oder der Sicherheitsbranche - war vllt einfach eine gute Gelegenheit weil da so viele Sicherheitsleute anrücken.
Aber ich bin ganz bei dir, die Messe sollte definitiv genug Geld haben sich da nicht in sowas zu verstricken zu müssen.

[–] FuyuhikoDate@feddit.org 11 points 6 days ago (1 children)

Ich finde es krass, das einige "nur den Vornamen ihres Chefs" kannten... Man muss bei soeas echt viel mehr Aufklärungsarbeit leisten. Wusste gar nicht das für manche Menschen die Arbeitsverhältnisse SO präker sind... (Und ja ich geh mal blauäugig von aus das es Erwachsene Menschen waren die mehr als 3 Worte Deutsch können, ansonsten ist das Thema noch viel schlimmer)

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 6 points 6 days ago (1 children)

Und ja ich geh mal blauäugig von aus das es Erwachsene Menschen waren

Ein Ordner war minderjährig

die mehr als 3 Worte Deutsch können,

Da kannst du nicht von ausgehen.

[–] FuyuhikoDate@feddit.org 4 points 6 days ago (1 children)

Ich weiß das ich es nicht "kann" deshalb der Nebensatz im Klammer, da solche generischen Aussagen ja auch keine "Lösung" des Problems sind.

Es wäre halt gut zu wissen ob dem so ist.

Die Securitybrance erinnert mich nämlich da hart an meine Zeit als Kurier bei Deliveroo. Wo man ja keine Fahrer eingestellt hat sondern alle "nur" selbstständig waren. Viele von denen sprachen nur Englisch und bei Unterhaltungen kam da oft raus das sie auch nur Deliveroo als Auftraggeber hatten, weshalb da viel Aufklärungsgespräche zum Thema Scheinselbststänsigkeit zur Sprache kamen und man ihnen erst einmal ihre eigenen rechte erklärte.

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 4 points 6 days ago (2 children)

Die Sicherheitsbranche gehört zu den Mindestlohn(und manchmal drunter)branchen. Es ist keine Berufsausbildung, nicht einmal ein Schulabschluss nötig, um dort Arbeit zu finden. Man muss volljährig sein und für einige Jobs benötigt man eine Sachkunde oder eine Unterrichtung. Das ist alles.
Das hat zum Ergebnis, dass Arbeitsamt und Jobcenter unglaublich gerne zu Sicherheitsdiensten vermitteln, weil die Firmen immer Personal suchen und die gegebenenfalls nötige Weiterbildungsmaßnahme sehr billig ist (Sachkundeprüfung war vor zehn Jahren 150€ und die Unterrichtung (40 Stunden dauert die und es wird nichts abgefragt, reine Anwesenheit) irgendwas zwischen 600€ und 800€).
In den Stellenausschreibungen steht zwar immer, es würden "gute Deutschkenntnisse in Wort und Schrift" verlangt, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das komplett egal ist, solange die Berwerbenden/Vermittelten nur verstehen, wo sie den Arbeitsvertrag unterschreiben sollen.

[–] Microw@piefed.zip 3 points 6 days ago (1 children)

Wir hatten letztes Jahr in Wien ja einen vereitelten Terroranschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert, und dabei wurde festgestellt dass ein Ordner aus der jihadistischen Szene stammte. Die Regierung hat dann verkündet, man werde die Anforderungen an die Sicherheitsbranche reformieren, aber getan hat sich da gar nichts

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 2 points 6 days ago (1 children)

Erwartest du etwa, dass Politiker*innen auch wirklich tun was sie vorgeben?

[–] Microw@piefed.zip 1 points 5 days ago

Ja das erwarte ich mir, und tbh sind wir da aktuell in Österreich durchaus besser als Deutschland.

[–] FuyuhikoDate@feddit.org 1 points 5 days ago (1 children)

Ich finde es schade das man in. Solchen Artikeln solche Dinge nicht mehr an den Pranger stellt.

[–] CyberEgg@discuss.tchncs.de 1 points 5 days ago

Wie denn auch? Jobcenter-Kund*innen haben immer noch keine Lobby.

[–] DrunkenPirate@feddit.org 5 points 5 days ago (1 children)

Da ich die Situation in der Kölner Messe von früher sehr gut kenne, wundert mich das nicht. Alles Ausnutzer, die die Menschen mit Mindestlohn verarschen.

Habt ihr euch mal gefragt warum das verschiedene Securityfirmen am ersten Tag bei der Eröffnung waren? Die Kölner Messe macht nämlich nur die W.I.S. Also Messeeingänge, Hallenaufsicht, Aufzüge, Garderobe, etc

Nun, ich verrate es euch: Die Leute werden alle so Scheisse bezahlt (und es sind auch einige schmierige Gesellen dabei), dass da bei Gelegenheiten Sachen wegkommen können. Durch die Securitymitarbeiter wohlgemerkt.

Damit bei der Eröffnung nun auch alle tollen teuren Geräte wie fette LCD Monitore, etc noch dastehen, heuern die Aussteller eigene Securityfirmen an, die auf dem Stand über Nacht bleiben (mit vollem Getränkekühlschrank damit die Party nicht beim Nachbarstand läuft).

Es bewachen also Securityfirmen Securityfirmen. Das ist alles so kaputt.

[–] philpo@feddit.org 2 points 5 days ago

Lustiger Weise war das schon zu DDR Zeiten zur Leipziger Messe so.

...nur hat da die Stasi dann selber geklaut.