Hab zwei Bücher gelesen und zwei Filme geschaut.
“Das Versprechen” von Dürrenmatt
Spannend und subversiv, raffiniert, wie ich es bisher von Dürrenmatt kenne. Das Thema ist deutlich weniger absurd und ernster als gewohnt. Die Handlung ist durchaus spannend, die Matrioschka-Erzählstruktur erinnert an Heart of Darkness, das Konzept des “Requiem auf den Kriminalroman” wird eindrucksvoll umgesetzt. Der Charakterbogen, den Matthäi durchlebt ist fesselnd und erschütternd beschrieben. Leider habe ich aber ein Problem: ich mag Dürrenmatt genau wegen seiner Absurdität und des dunklen Humors. Der fehlende Humor ist wahrscheinlich dem extremen Thema geschuldet aber Dürrenmatt’s Stücke mit Humor machen mir einfach mehr Spaß beim lesen. Auch fand ich Themen wie Logik vs. Zufall und Gerechtigkeit als unerreichbares Konstrukt zwar spannend, jedoch nicht so tiefgreifend wie die existenziellen Verantwortungsthemen in den “Physikern” oder der “Alten Dame”. Trotzdem ist es alles in allem eine Leseempfehlung.
Und wer danach noch nicht genug hat, es gibt eine gute Verfilmung unter dem Namen “The Pledge” von Sean Penn mit Jack Nicholson und Benicio del Toro. Penn legt den Fokus stärker auf die psychologische Zersetzung, während Dürrenmatt den philosophischen Aspekt betont. Nicholson tut was er am besten kann und verliert langsam vor der Kamera den Verstand.
“Der Bieberpelz” von Hauptmann
Amüsant, schöner sozialkritischer Einblick in eine andere Zeit. Mutter Wolf ist eine der gerissensten und schlagfertigsten Protagonistinnen die ich je lesen durfte. Die anderen Charaktere sind dafür leider etwas dünn. Das offene Ende war damals sicher revolutionär, heute ist es sympathisch aber nichts ungewöhnliches. Die Weber haben mir wegen ihrer innovativen Struktur besser gefallen.
Zu “Pirates of the Caribbean” muss man nicht viel sagen, der erste Film der Reihe ist und bleibt ein Klassiker. Für mich ist das wohl der beste Piratenfilm den ich kenne.