juergen

joined 2 months ago
[–] juergen@feddit.org 11 points 8 hours ago* (last edited 8 hours ago)

Dadurch dass wir gesellschaftlich sehr sehr sehr weit weg von Anarchismus sind und eine reichensteuer die machtverhältnisse zugunsten den armen, weniger mächtigen verändert.

wenn BILD zeitung und andere medien nicht mehr so viel macht haben, können sie argumente in richtung einer anarchistischeren (=weniger hierarchisch, aber nicht vollständig anarchistisch) gesellschaft nicht mehr so gut im keim ersticken.

[–] juergen@feddit.org 6 points 8 hours ago (2 children)

Persönliches argument:

ich bin in die linkspartei eingetreten und mache für sie wahlkampf, weil die ressourcen der linkspartei sich auf bewegungen auswirken. Also mit den leuten, mit den finanziellen mitteln, mit den connections, mit der social media reichweite, mit den ergebnissen der linken anfragen kann man wunderbar "von unten" für eine reichensteuer kämpfen in dem man z.B. lokale vorträge dafür organisiert. (Also in eine art bündnis mit gewerkschaften und FFF oder so)

 

Version 2 (NICHT final)

Änderungen zu Version 1:

  • Position der Linkspartei bzgl Recht auf Selbstverteidigung eingefügt ( link)
  • "Aufruf sich nicht entmutigen zu lassen, Aufruf die Linkspartei zu gestalten" eingefügt

Liebe Linkspartei,

dies ist ein offener Brief aus der Mastodon/Fediverse Community.

Viele von uns werden bei der anstehenden Bundestagswahl die Linke wählen, manche sind sogar in die Partei eingetreten. Die Gründe sind sehr verschieden; Einig sind wir darin, dass ihr als Linkspartei Hoffnung auf eine demokratische Zukunft macht. Auf eine Brandmauer gegen den Rechtsruck. Darauf, eine Eskalationsspirale à la Trump aufhalten zu können.

So groß unsere Hoffnungen auch sind, so groß ist bereits jetzt unser Frust. Diesen wollen wir in diesem Brief kommunizieren, kontextualisieren und erklären.

Viel zu oft geht es bei politischen Diskussionen nur um Sachthemen, die damit verbundenen Gefühle bleiben außen vor. Die Folge ist: Weil in der Kommunikation das emotionale Bedürfnis nicht befriedigt wird, reden wir aneinander vorbei.

Dieser Brief soll daher eine Stimme sein für die vielen negativen Gefühle bzgl der Ukraine-Positionierung. Etwas, auf das man zeigen kann, wenn man selbst nicht die Kapazitäten zum Erklären hat.

Damit dieser Brief aber auch wirklich viele unterschiedliche Gefühle einfangen kann und nicht ins Leere läuft, wollen wir auch nach der Bundestagswahl noch einige Wochen/Monate sammeln, bis der Brief "offiziell" der Linkspartei übergeben wird.

Kernbotschaften

Kernbotschaften sind wichtige Elemente in der professionellen Pressearbeit. Sie sind kurz, griffig, enthalten alles Wesentliche. Sie müssen für sich stehen können, ohne weitere Erklärung. Denn wenn sie auf einem Sticker gedruckt sind oder in einem Werbespot auftauchen - man hat immer zu wenig Platz, zu wenig Zeit für die Argumente.

Beispielsweise ist Vermögen zu besteuern eine großartige Kernbotschaft, die toll zur Linkspartei passt. Wie mächtig sie als Kernbotschaft im Sinne des "Für-Sich-Stehens" ist, kann man daran sehen, dass der Cum-Ex Skandal nirgendwo in der politischen Kommunikation der Linkspartei sichtbar ist und es dennoch NULL Zweifel daran gibt, dass die Linkspartei da schnell gegen vorgehen würde. Das muss man nicht dazusagen, weil die Linkspartei in der Hinsicht glaubwürdig, trennscharf zu anderen Parteien ist und die Kernbotschaft eben dazu passt.

Niemand würde auf die Idee kommen, dass Heidi Reichinnek, Jan van Aken oder Gregor Gysi plötzlich zu Olaf Scholz mutiert. Aufgrund der Konsistenz der Botschaften und des Handelns funktioniert diese politische Kernbotschaft.

Der Ukraine Krieg - Mit Diplomatie zum Frieden

Es mag sein, dass ihr euch auf eurer Webseite gegen den Angriffskrieg Putins positioniert und den Abzug russischer Truppen als Vorbedingung für einen gerechten Frieden beschreibt. Weiterhin ist es großartig, dass ihr der Ukraine das recht auf militärische Selbstverteidigung zugesteht. Und auch eure Ideen zur Friedenssicherung mit UN-Truppen und härteren Sanktionen gegenüber Russland sind nett.

Aber dennoch ist eure politische Kernbotschaft "Frieden" dieselbe wie Wagenknecht (und Trump!). Das bedeutet, dass diese nur dann noch funktioniert, wenn wir alle uns sehr sehr tief in eure Argumente einarbeiten würden und am Ende selbst zu Expert*innen für Friedenssicherung werden.

Diese Vorbelastung von Wagenknecht zwingt uns dazu, uns in mühseliger Kleinstarbeit mit eurer Definition von Frieden zu beschäftigen.

Zweitens: Der Diplomatie-Teil eurer Kernbotschaft zwingt uns uns zur Frage, ob Teile eurer Positionen zur Verhanlungsmasse werden können. Das klingt auch nach Appeasement-Politik, den Putin für seinen eigenen Vorteil nutzen und bei Bedarf wieder brechen würde, wenn er sich wieder aufgerüstet hat.

Ihr wollt UN-Truppen zur Friedenssicherung nutzen, aber Russland und die USA von Trump sind beide im UN-Sicherheitsrat. Den wollt ihr auch gegenüber der UN-Generalversammlung entmachten/reformieren, aber ist das nicht ein bisschen utopisch? Der Angriffskrieg ist JETZT, kann der UN-Sicherheitsrat ein Veto gegenüber die Stationierung von UN-Truppen einlegen, wenn er noch nicht reformiert ist?

Was ist, wenn Sanktionen zur Friedenssicherung nicht ausreichen? Es wirkt SO riskant, Waffenlieferungen so verhemmt entgegen zu stehen. Wenn die Ukraine mal komplett ausgelöscht ist, wäre es zu spät.

Während ihr bei der Vermögenssteuer glaubwürdig wirkt und wir wegen der Konsistenz darauf vertrauen können, dass ihr das schon ordentlich macht, ist das hier nicht mehr der Fall.

Daher lässt uns eure politische Kernbotschaft mit Skepsis zurück.

Aufruf sich nicht entmutigen zu lassen, Aufruf die Linkspartei zu gestalten!

Um das klar zu sagen: Ich bin selbst Mitglied der Linkspartei und möchte mit diesem Text erreichen dass sich Menschen ermutigt fühlen die Linkspartei mitzugestalten. Ich möchte nicht, dass durch diesen Text Menschen die Linkspartei wegen diesem Text so beschissen finden, dass sie lieber etwas anderes wählen.

Ich habe Hoffnung und bin frohen Mutes dass man die Linkspartei ändern kann. Ja, es gibt in der Partei auch Kreisverbände, die nicht die beste Atmosphäre ausstrahlen, die Frustriert und viel mit sich selbst beschäftigt sind. Und die evtl sich auch gegen Veränderungen wehren. Auch deshalb wollte ich diesen Text schreiben, damit Menschen nicht mehr so viel frustriert aneinander vorbei reden und man sich gegenseitig besser versteht.

[–] juergen@feddit.org 3 points 6 days ago (1 children)

Aber gab es nicht auch sicherheitslücken in wahlsoftware die der CCC aufgedeckt hatte?

[–] juergen@feddit.org 1 points 1 week ago

dont know, sorry

[–] juergen@feddit.org 1 points 1 week ago

i tried to. i have managed to install waydroid which boots into android inside linux, but now i have not yet managed to install signal inside. but i haven't spend much time on it.

[–] juergen@feddit.org 3 points 1 week ago (8 children)

the solution is waydroid. that way you can run signal and stuff on postmarketos

[–] juergen@feddit.org 2 points 1 week ago (10 children)

maybe consider doing smaller steps? joining the testing team, follow the explanations of people, maybe read megi's blog on pinephone driver development https://xnux.eu/log/index.html

[–] juergen@feddit.org 4 points 1 week ago

Würde ich dir zustimmen. Ich glaube mein Umgang damit ist strategische Hoffnung. Und ich hab in letzter Zeit viele Leute über Generalstreiks nachdenken hören, ich glaube die Leute politisieren sich gerade neu und werden radikaler, gerade weil die bisherige Kuschelpolitik keine Veränderung brachte.

Ich glaube, es gibt viele Beispiele wo progressive gesellschaftliche Veränderung erfolgreich geklappt hat, von unten. Die muss man nur verstehen und vielen Leuten erklären, damit sich deren Hoffnungslosigkeit verändert. Also das Problem ist ja auch, dass die guten Nachrichten sehr stark untergehen und davon gibt es bestimmt unzählige. In einigen Städten kostenloser Nahverkehr, Boom erneuerbarer Energien weltweit, Verkehrswende Boom in Paris, erfolgreiche Linke Wahlkämpfe, etc. Und historisch wurde ja auch viel von gewerkschaften erkämpft.

Ich glaube, ein Vortrag von einem Menschen der sich gut damit auskennt und erklären kann (anhand von Beispielen), wie progressiver gesellschaftlicher Wandle erfolgreich funktioniert sodass Leute das umsetzen können würde bestimmt sehr sehr viel Motivation erzeugen. Und da denke ich auch an z.B: einen vortrag, der vermögenssteuer erklärt, dass das in den 50er Jahren in den USA und in den 80er Jahren in Deutschland (oder so) sehr groß war und dass das gut für die wirtschaft war.

Überleg mal, wenn man alleine in ganz vielen Städten so Vorträge zur Besteuerung von Milliardären machen würde, dann hätten viele SPD/CDU leute gar keine guten gegenargumente mehr um zu demotivieren, um diese veränderung im keim zu ersticken. Also so sachen wie "dann wandern milliardäre aus" weil das in dem vortrag schon entkräftet wäre. Auch durch so Argumente wie, dass Mehrwertsteuer reduzieren den täglichen Konsum einfacher macht und deswegen das wirtschaftswachstum ankurbelt, wenn es durch reichensteuer gegenfinanziert ist. Und so eine gesellschaftliche Bewegung, als Bündnis der Zivilgesellschaft wäre dann auch nicht davon abhängig gut in der Tagesschau rüber zu kommen, weil man durch Plakte viel direkter auf so einen Vortrag und deren Inhalte aufmerksam machen kann.

Und ich wette, dass wenn man bzgl Steuerpolitik etwas umgesetzt bekommt, dann setzt das eine kettenreaktion in gang: leute haben selbstwirksamkeit erfahren, glauben wieder an veränderung und kämpfen dann auch für verkehrswende, etc.

[–] juergen@feddit.org 5 points 1 week ago (2 children)

All das kann man aber ändern. Und wie kürzlich ein Klimaforscher sagte: jedes kleine bisschen positive veränderung ist wichtig. Also auch jedes bisschen das den planeten nicht stärker erwärmt.

Bzgl den Packungen gibt es bestimmt psychologische Studien dazu, inwiefern dieses Verhalten begünstigt wird. Ich könnte mir vorstellen, wenn:

  • Straßen allgemein sauberer wären
  • Kollektiv organisiertes Müllsammeln (auch z.B. an Schulen von Schüler*innen) Wertschätzung schaffen würde wie viel einfacher es ist, Sachen direkt in einen Abfalleimer zu werfen, anstatt es irgendwo hin zu werfen. Also auch wertschätzung, wie viel schöner das danach aussieht.
  • Wenn es schlicht mehr mülleimer gäbe, auch an Straßen wo z.B: keine bushaltestelle oder ähnliches in der nähe ist
  • Wenn mülleimer gut geleert werden
  • Wenn menschen gute lebensbedingungen haben wo sie zeit und geld haben sich selbst essen zu kochen anstatt mcdonalds zu essen, wo sie dann auch mehr zeit, weniger stress/psychische belastung und damit mehr gedanklichen raum haben sich damit zu beschäftigen wie sie sich ihre umwelt wünschen

dann würden nicht überall mcdonalds packungen rumliegen, selbst wenn es noch mcdonalds gäbe.

Alles lässt sich ändern! Jetzt ist der beste Zeitpunkt das versuchen umzusetzen, wenn einmal die AFD und CDU in einer koalition regiert, wird das schwieriger.

[–] juergen@feddit.org 7 points 1 week ago (2 children)

Die sind leider sehr klein und können sich deshalb nicht wirklich viel erlauben.

Klein sind sie, ja. Aber sie fahren regelmäßig Erfolge ein. Bspw

[–] juergen@feddit.org 7 points 1 week ago (6 children)

Es gibt auch radikalere Gewerkschaften wie die FAU.

[–] juergen@feddit.org 18 points 1 week ago (9 children)

Die Lösung ist glaube ich in Gewerkschaften einzutreten, den Kampf "von unten" zu organisieren. Die Linkspartei ist dann wichtig als Unterstützung.

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