this post was submitted on 22 Feb 2025
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DACH - Deutschsprachige Community für Deutschland, Österreich, Schweiz
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Das ist von 2023, nur so als zeitliche Einordnung
Abseits davon finde ich Anarchist*innen die hierarchische Dinge wie Parteien und Parlamente unterstützen oder darin sogar aktiv mitwirken suspekt und bisher hat noch keine dieser Personen geschafft, dass ich ihre Gedanken wirklich nachvollziehen konnte. So auch in diesem Interview.
Sie tut etwas und will das System dazu benutzen. Deiner Meinung nach ist das "suspekt". Sind Veränderungen außerhalb des Systems also die einzige " wahre" Lösung?
Ja, ich finde es suspekt, wenn Menschen die sich eine herrschaftsfreie Welt wünschen sich aktiv an Herrschaftsstrukturen beteiligen. Parteien in Deutschland sind enorm zentralistisch aufgebaut und die vorhandene Basisdemokratie heißt in meinen Augen auch nur so, in der Praxis ist die tatsächliche Mitbestimmung vom Großteil der Mitglieder sehr gering und durch viele bürokratische Hürden geprägt. Genauso ist das Ziel ins EU Parlament einzuziehen und dadurch eine von wenigen hundert Personen zu werden, die für eine halbe Milliarde Menschen Gesetze erlässt, für mich eine Beteiligung an Herrschaft.
In meinen Augen gibt es sehr wohl Wege sich einzubringen und ggf auch bestehende Strukturen zu nutzen, ohne sich an dabei Herrschafts- und Machstrukturen zu beteiligen.
habe ich nicht so gesagt, hier legst du mir einfach was in den Mund.
Weil Utopie ist nicht gleich Realität. Nur träumen bringt nichts. Anarchie heißt auch nicht Chaos, Anarchie ist Fairness.
Ich hab das Interview schon gelesen, trotzdem erschließt sich das mir nicht. Anarchismus ist in meinen Augen nicht nur die Utopie, sondern auch eine Art und Weise im hier und jetzt zu leben. In quasi jeder Situation kannst du dich fragen, was wäre in meinen Augen hier die anarchistische Vorgehensweise. Da kommen Menschen naturlich zu unterschiedlichen Ergebnissen und das ist auch okay, nur kann ich halt nicht verstehen wie der Beitritt zu einer Partei da reinpasst.
Na klar leb ich meine anarchistische Ideologie. Aber deshalb bei Demokratie rumzubocken ist falsch. Dies ist der Weg. Über Diktatur wird das nichts. Und bald wird das schon gar nichts. Also realistisch bleiben und versuchen die reell existierende Welt entsprechend anzupassen. Stück für Stück.
Persönliches argument:
ich bin in die linkspartei eingetreten und mache für sie wahlkampf, weil die ressourcen der linkspartei sich auf bewegungen auswirken. Also mit den leuten, mit den finanziellen mitteln, mit den connections, mit der social media reichweite, mit den ergebnissen der linken anfragen kann man wunderbar "von unten" für eine reichensteuer kämpfen in dem man z.B. lokale vorträge dafür organisiert. (Also in eine art bündnis mit gewerkschaften und FFF oder so)
Wie lässt sich eine Reichensteuer denn mit Anarchismus vereinen?
Dadurch dass wir gesellschaftlich sehr sehr sehr weit weg von Anarchismus sind und eine reichensteuer die machtverhältnisse zugunsten den armen, weniger mächtigen verändert.
wenn BILD zeitung und andere medien nicht mehr so viel macht haben, können sie argumente in richtung einer anarchistischeren (=weniger hierarchisch, aber nicht vollständig anarchistisch) gesellschaft nicht mehr so gut im keim ersticken.